Teil 6 - Mazarron, Valencia, Heimreise
18.03.2024
Nachdem wir noch nie so lange an ein und demselben Fleck gestanden sind wie in Torrox und der Platz von Valentina auch noch so dermaßen familiär war, war der Abschied schon ein wenig traurig und ich war bissl sentimental. Lea hat noch ein paar Oster-Babyschühchen bekommen von mir. *schnief* War wirklich schön hier mit durch die Bank supernetten Leuten!
Die Fahrtstrecke nach Mazarron war die bislang hässlichste in Spanien. Wir fuhren durch das berühmt berüchtigte Plastikland. Unglaublich soweit das Auge reicht riesige Felder Gewächshäuser. Hier herrscht anscheinend so ein Microklima, das Avocados, Mangos und Cherimoyas besonders gut gedeihen lässt. Ich weiß ja, dass die Sachen irgendwo angebaut werden müssen, aber muss das irgendwie so geballt sein und muss man dafür die Landschaft so arg verschandeln?
Von der Frucht Cherimoya hatte ich vorher noch nie gehört. Die Beschreibung klingt aber lecker möchte ich noch testen! Werde berichten, wenn wir sie aufgeschnitten haben. Sie muss ähnlich wie die Avocado ein bissl nachreifen und schwärzlich werden und auf Fingerdruck nach geben, dann ist sie reif. Sie schmeckt süss-sahnig wie eine Mischung mit Banane. Die Schale kann man angeblich essen, schmeckt mir aber nicht, die vielen Kerne sind auch nicht essbar, aber das Fruchtfleisch schmeckt toll.
Dann Ankunft im ->Area Camper Mazarron, böse Camperzungen nennen ihn ja Gefängniscamp. Ein Fazit zum Platz schreibe ich besser am Ende unseres Aufenthalts.
Wir haben spontan verkürzt bis Samstag.
Aber wir haben hier Bekannte aus Ronda wiedergetroffen. Helmut und Karin aus dem Schwabenländle und sozusagen Aussteiger. Sie leben praktisch überwiegend hier.
19.03.2024
Heute ist San Jose Tag, also Sepperltag und in dieser Gegend Vatertag und Feiertag. Generell ist der Sepperltag überhaupt ein großer Tag in Spanien. Zudem sind im Raum Murcia und Valencia die Fallas. Ein außergewöhnlcher Brauch, in dem in der Nacht vom 19.03. riesengroße ganz kunstvoll gestaltete Pappfiguren unter lautem Getrommel verbrannt werden und damit der Frühling eingeläutet wird. Da gibts wohl Umzüge, Paraden, Feuerwerke und Volksfeste, in denen die hiesigen Trachten angezogen und präsentiert werden. In Mazarron fand das anscheinend in der gestrigen Nacht statt. Das wussten wir leider nicht und ist uns entgangen, aber es wäre mit Emma ohnehin nichts gewesen. Viel zu laut und viel zu viele Menschen.
In Valencia und Denia sind sie wohl so außergewöhnlich, dass es sogar auf die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Aber wie gesagt, alles sehr laut und nicht sehr Haustierfreundlich.
Aber es war noch an der Strandpromenade ein netter Kunsthandwerkermarkt. Wir sind mit Helmut und Karin runter in den Ort, bissl flaniert und noch in eine Kneipe und ein paar marokkanische Leckerein gabs auch noch zum Mitnehmen.
Noch eine nette Begebenheit. Als wir so flanierten ging an uns ein Paar vorbei und ich glaubte unsere netten Nachbarn an der Mosel im vergangenen Jahr zu erkennen. Sie waren uns mit einer Panne mit Smart sehr behilflich. Ich sprach sie an und tatsächlich, sie waren es und lustigerweise standen sie am selben Platz in Mazarron. Man traf sich also noch öfter und wir tauschten dann auch Handynummern aus. Die Welt ist wirklich ein Dorf!
Anschließend wollten wir noch weiter zu den besonderen Felsformationen in Bolnuevo. Das war ein ganz toller Anblick!
Und der erste wirklich super geniale Strand in Spanien!
Wir sind dann noch zur Christus-Statue in Puerto Mazarron und in dem schönen Hafen was trinken.
Es war ja wegen dem Feiertag noch immer richtig Rämidämi.
20.03.2024
Wunderbarer Tag heute, 27 Grad, perfekt um zur berühmten Ziegenwiese und zur Schlangenbucht zu fahren (ca. 17km). Die Ziegenwiese, der bekannte Freistehplatz, war sehr gut besucht und liegt wirklich an einer wunderbaren Küste. Allerdings wenn man sich umdreht schaut man zu den Gewächshausfeldern. :-( Weiß nicht, ob ich da unbedingt stehen wollen würde.
Die nahegelegene Schlangenbucht, offiziell Playa de Percheles, ist allerdings ein echter Hammer, eine richtige Traumbucht. Wunderwunderschön! Leider hat der Besitzer des Stellplatzes hier den seit Jahren andauernden Rechtsstreit verloren und das Gelände wurde geräumt und auch mit einer 2,10m hohen Schranke versehen. Ausdrücklich verboten für Wohnmobile. Sehr sehr schade finden wir, aber irgendwie auch verständlich. Die Anwohner wollen ja auch diese schöne Bucht genießen.
Außerdem wollte ich schon wieder der Sache auf den Grund gehen und wissen, woher der Name kommt. Tatsächlich kommt der Name von einer seltenen Natternpopulation..... Völlig unnötiges Wissen. Warum bin ich nur so neugierig??? Kann mir das mal jemand sagen?
Hatte ja ursprünglich auf Empfehlung von Petra vorgehabt im nahegelegenen Stellplatz Parazuelos einzuchecken und mich nur dagegen entschieden, weil der Platz noch sehr neu ist und momentan nur ein paar Plätze mit Stromversorgung sind. Den haben wir uns nun auch noch angesehen. Er war ja nur 5 km von der Schlangenbucht entfernt. Oh der hätte mir viel viel besser gefallen. Sehr großzügig und gepflegt angelegt, ebene Schotterplätze und ist ähnlich wie in Torrox nur durch eine kaum berfahrene Straße vom Strand getrennt. Er ist nicht erhöht und deshalb ist der Blick aufs Meer nicht sooo toll, aber immerhin. Der Strand ist genial und eine nette Kneipe direkt am Strand gibts auch. Wir hatten direkt ein bissl Sansibar-Feeling. :-) Nebenbei es sind mittlerweile schon 30 Plätze mit Strom und es wird laufend erweitert.
Nebenan gibts nochmal 2 ganz einfache Stellplätze.
Wir wollten dann noch weiter die Küste rauf durch den Parque natural de Cabo Cope y Puntas de Calnegre. Die Straßen waren teils abenteuerlich durch die Berge mit teils 15% Steigung, aber eine einsame Bucht an der anderen und die Panoramen grandios. Ein Paradies, hier gibts auch Schildkröten, allerdings auch für Womis verboten. Übernachtet man aber an einem der Plätze hier in der Nähe und ist mit Roller oder Auto mobil, dann sollte das gar kein Problem sein. Zu diesem schönen Park gibts mehr im Film demnächst auf Youtube.
In der Nacht fings dann extrem an zu stürmen.
21.03.2024
... und es hörte heute den ganzen Tag nicht auf zu stürmen.
Wir beschlossen heute bissl Kultur und Sightseeing zu machen und in das 40km entfernte Cartagena zu fahren. Eine superschöne Altstadt hat Cartagena rund um den Hafen, der im übrigen einer der bedeutendsten Handelshäfen Spaniens ist und die größte Marinebasis am Mittelmeer. Cartagena wurde schon 220 v.Chr. gegründet und erlebte unter der Herrschaft der Römer ihre Blütezeit. Das Amphitheater Teatro Romano de Cartagena ist noch relativ gut erhalten. Und die prunkvollen Häuserfassaden zeugen davon, dass es keine arme Stadt ist oder war.
Die berühmten Churros mit genialer Schokosoße haben wir uns hier auch endlich mal gegönnt! mmmh, aber gefühlt 5879 kcal pro Stück, Hüftgold par excellence, :-( - dass sich aber auch alles, was lecker ist, ohne Umwege auf die Hüften schlägt! :-(
22.03.2024
Am Freitag war noch Chillen angesagt, Nach dem windigen Wetter gestern wars heute wieder bombastisch und wir haben bei rund 27 Grad nochmal Sonne getankt und ein bissl spazierengefahren.
Dabei sind wir nochmal nach Bolnuevo und dort auch bei den tollen Felsen essen gegangen. Der Reiter auf dem weißen Pferd war dann schon direkt kitschig schön! :-D
Im Vorbeifahren haben wir den Camping Playa de Mazarrón mitten in Bolnuevo entdeckt, den wir uns auch direkt angesehen haben. Also hier könnte ich mir durchaus vorstellen länger zu bleiben. Sehr gepflegt, sehr schön angelegt, direkt am super Strand, fußläufig im kleinen Ort und mit dem Fahrrad auch schnell in Puerto de Mazarrón. Zwar auch wesentlich teurer, aber der kam auf unsere Google-Liste.
Heute beginnt in Spanien die Karwoche, wobei da die Berichte unterschiedlich sind. Die einen sagen, sie beginnt, wie bei uns auch, am Sonntag (Palmsonntag), die anderen sagen eben heute. Jedenfalls beginnen heute zum Teil bereits die Prozessionen und Mazarron hätte da eigentlich eine jahrhundertealte Tradition. Im Netz stand, die Prozession heute würde um 22 Uhr starten.
Wir sind also abends nochmal hochgefahren. Nebenbei haben wir hier doch noch eine hübsche kleine Altstadt entdeckt. Naja die Prozession bestand dann nur aus einer Handvoll Leute mit einem Vorbeter und Kreuztragenden, das wars leider.
Unser persönliches Fazit zum Stellplatz Area Camper Mazarron:
Die Google-Bewertungen für den Platz sind ja fast ausschließlich top!
Es ist im Grunde ein riesiger geschotterter parzellierter schattenloser eingezäunter Platz mitten in der Einöde und mitten unter Gewächshäuserland. Ca. 3 km von Mazarron und 5 km von Puerto de Mazarron und der Küste entfernt. Dort gibt es auch alle erdenklichen Geschäfte, die wir Deutschen so gewöhnt sind. Aber Fahrradwege Fehlanzeige und die Umgebung sowieso grottenhässlich, man sollte also am besten motorisiert sein und ja bestimmt 95% haben hier ein Auto und/oder Motorrad/Roller dabei, aber die meisten ein Auto.
Der Platz ist absolut perfekt für richtige Mega-Dickschiffe. Hab noch nie an einem Platz eine solche Dichte an Morello/Concord/Phoenix und dergleichen mehr gesehen wie hier. Die Parzellen tatsächlich extrem großzügig, auch für diese, mit häufig (aber nicht überall) eigenem Wasser- und Abwasseranschluß.
Der Platz bietet soweit fast jeden Comfort, ein Lokal mit auch einem Art Biergarten oder Chiringuito beim nicht beheizten Pool mit Sozialprogramm, wer das mag. Billard und dergleichen. Live-Musik und wohl dann und wann auch Karaocke, einen riesigen Waschraum mit zig Waschmaschinen und Sanitärbereich mit absolut schönen und gepflegten aber völlig überdimensionierten Duschen. In meinen Duschen war aber in den Fugen Schimmel und es gab keinen Halter in den Duschen, aber das ist jammern auf hohem Niveau und schreib ich nur deshalb, weil sich diesbezüglich alle so überschlagen. Die Duschen bei Valentina waren z.B. viel weniger luxuriös, aber sehr sehr durchdacht, es fehlte an rein gar nichts und sie waren WIRKLICH IMMER extrem sauber!
Es gibt wohl auch Gymnastikzeiten und einen kleinen Gym-Bereich und Boccia-Bereich und vielleicht noch das ein oder andere Programm, das wir in der kurzen Zeit nicht mitbekommen haben.
Beim Entsorgungsbereich können 6 Mobile gleichzeitig entsorgen und der Hundeplatz vor den Toren ist so groß wie mancher ganzer Stellplatz (mit integriertem Boccia-Platz)
Man kann sein Wohnmobil am Platz waschen oder auch für kleines Geld waschen und polieren lassen (die Warteliste dafür ist aber sehr lange). Die machen das anscheinend aber perfekt.
In der Mitte des Platzes ist eine riesige Halle, in der man sein Mobil oder was auch immer überwintern kann (während man evtl. Heimaturlaub oder so macht).
Der Platz ist supersauber, organisiert und sehr deutsch.
Sepp fand ihn ganz gut. Ich bin kein Fan! Er hat für mich gar keine Atmosphäre und das hier ist auch nicht Spanien für mich. Ich kann mir das ein paar Tage vorstellen, aber niemals würde ich hier überwintern wollen, wie das viele machen.
Die spanische Küste ist ja überhaupt in so Enklaven aufgeteilt, wie wir mitbekommen haben (vor allem deutsche, britische, holländische), aber hier fühle ich mich direkt wie in einem Ghetto eingeschlossen mitten im Niemandsland.
Gott sei Dank sind die Meinungen hier sehr unterschiedlich und dieser Platz wird wohl von sehr vielen auch sehr geschätzt. Fotos zum Platz gibts zu Hauf von Fans in den Google-Bewertungen. Das spare ich mir hier.
Der Preis ist im übrigen mit 13 EUR/Tag sehr günstig (wobei es bei Langzeitaufenthalten nochmal viel günstiger wird), Strom wird nach kW abgerechnet (0,60 €/kW) mit 15 Ampere Absicherung (das ist wirklich eine Seltenheit).
Ach ja, uns wurde gesagt, dass die Gegend um Murcia und Mazarron die sonnenreichste in Spanien sei. Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist das noch ein Plus-Argument.
Nachtrag (weil Sepp ein wenig angesäuert ist, da ich den Platz seiner Meinung nach schlecht rede):
Der Platz ist total gepflegt, schön angelegt mit Palmen, die Strassen zwischen den Parzellen geteert, man trägt also nicht so viel Dreck ins Womi, er hat alles was ein Camper benötigt und das in sehr sehr gutem Standard; der Hundeplatz draußen genial! Der Platz ist sehr ruhig und für Dickschiffe wirds kaum was besseres geben.
23.03.2024
Abreise zum letzten richtigen Stop in Spanien bei Valencia.
Eigentlich wollte ich nur Valencia noch ein bisschen auf der Durchreise ansehen und wir hatten von Petra den Tipp von einem neuen Stellplatz in El Saler bekommen. Von dort aus könne man bequem mit dem Bus oder in kurzer Zeit mit dem Fahrrad in die Stadt fahren. Genau unser Ding.
Hatte für 2 Nächte noch reservieren können, trotz Ostern was ein Glück! Man muss an dieser Stelle sagen, dass Ostern in Spanien absolute High season ist, da ist eigentlich nirgends was zu kriegen, wenn man nicht frühzeitig gebucht hat und noch dazu war Wochenende!
Der Platz -> Eco Area El Saler war auch schnell gefunden und El Saler mitten im Nationalpark Albufera stellte sich als absoluter Glücksfall raus.
Der Start am Stellplatz war allerdings etwas holprig. Wir kamen um halb 2 an und standen vor verschlossener Tür. Na gut dachten wir, wir hatten gebucht und das Tor war zum Aufschieben. Mittendrin kam die Betreiberin angelaufen und hat uns dann relativ erbost mitgeteilt, dass sie absolute Mittagsruhe hätten, sie hätte uns das auch in der Bestätigung geschrieben, denn schließlich müssten sie ja auch mal was in Ruhe essen können und die Camper wollten mittags auch mal ihre Ruhe haben (noch nie gehört), also keine Möglichkeit auf den Platz zu fahren oder den Eingangsbereich bis 15 Uhr!! Nun ist es so, dass die Parkplatzsituation vor dem Platz extrem beengt bzw. so gut wie nicht vorhanden ist . So eine wenig serviceorientierte Reaktion hatten wir in unserer mittlerweile langjährigen Wohnmobilerfahrung noch nicht erlebt. Sepp war so angepisst, dass er direkt weiterfahren wollte. Ich hingegen wollte hier bleiben und ihnen nochmal eine Chance geben.
Tatsächlich war Karl oder Carlos, der Betreiber, dann beim Einchecken überaus nett und hilfsbereit. Es handelt sich hier um einen länglichen geschotterten Parkplatz wo man auf beiden Seiten stehen kann, Platz vielleicht für 30-40 Wohnmobile. Bei der Rezeption gibt es ein sehr kleines Sanitärgebäude mit einer Dusche/WC für Damen und eine für Herren. Alles sehr sehr klein mit dem von mir verhassten Duschvorhang (aber tiptop sauber!) und am Eingangstor gibts eine kleine eingezäunte Fläche für Hunde. Den Preis inkl. Strom mit 20 EUR fanden wir sehr übertrieben und wir denken, sie lassen sich damit ausschließlich die Lage bezahlen. Nachdem allerdings der Stromgenerator ausgefallen war, erhielten wir den Preis von 15 EUR, trotzdem noch vergleichsweise hoch. Der uns zugewiesene Platz war dann auch noch für unser Gespann zu klein und nachdem heute wieder sehr bewölktes Wetter war, waren die Akkus auch nicht geladen, weshalb wir für das Atemgerät von Sepp auf Strom angewiesen waren. Hätten wir das gewusst, hätten wir natürlich in Mazarron vorsorgen können. Kurz und gut, fahren wollte uns Karl dann auch nicht lassen, so erhielten wir direkt beim Tor noch einen Notplatz und konnten über Nacht bei den Betreibern anstecken, was wiederum sehr nett war.
Ich tu mich hier schwer mit einer Bewertung, weil es den Platz erst seit einem Jahr gibt und alles noch im Aufbau ist. Karl und seine Frau kommen aus Graz und er wollte sich zum Ruhestandsbeginn wohl nochmal einen Stellplatz als Hobby leisten. Sie würde allerdings schon gerne Vollzeit reisen. Man merkt dass sie wohl nicht aus der Branche oder Gastronomie kommen, denn dafür sind sie zu wenig serviceorientiert und sitzen auf einem zu hohen Ross. Vermutlich werden sie den Platz aufgrund der tollen Lage immer voll kriegen, aber ich denke nicht, dass wir ihn nochmal anfahren werden, obwohl ich unbedingt nochmal länger in diese Gegend möchte.
Bei unsrer Radl-Erkundungsfahrt gleich nach Ankunft, haben wir festgestellt, dass es rundherum jede Menge offizielle Plätze gibt und entlang dem bombastischen Strand gleich ums Eck kann man in den Dünen frei stehen. Hier sind alle Plätze voll mit Wohnmobilen in traumhafter Lage, aber halt naturgemäß keine Ver- und Entsorgung.
Die Radltour entschädigte für alles, denn es ist ein wirklich wunderbares Gebiet und der Aussichtspunkt am See superromantisch. Wenn man entlang dem superbreiten Strand zwischen den Dünen radelt hat man direkt das Gefühl, man ist an der Nord- oder Ostsee. Das windige Wetter passte heute auch noch.
Unter dem folgenden Link zum ->Parc Natural de l’Albufera de València kann man sich noch mehr Infos holen
Es gäbe sehr viel zu entdecken hier und schön zum Verweilen. Wir kommen sicher wieder!
24.03.2024
Palmsonntag und heute stand nun endlich das schöne València auf dem Programm. Der Fahrradweg vor dem Platz führte auf rund 10 km direkt in die Innenstadt. So toll ausgebaute Fahrradwege hatten wir tatsächlich bisher nur in Skandinavien und Holland. Es war eine wahre Freude kilometerweit entlang der Küste zu radeln und auch in der Stadt. Zuerst kamen wir an den beeindruckenden modernen Bauten Hemisferic, Museum de les Ciencies, Caiza Forum usw. vorbei.
Alleine das L’Oceanogràfic wäre einen Besuch wert gewesen (wurde uns vielfach empfohlen), aber das wär mit Emma wieder nicht möglich gewesen. Dann gings entlang dem Stadtpark in die Innenstadt. Eine wunderschöne Stadt ist València und wir hatten viel zu wenig Zeit. Dazu kam, dass mein absoluter Hotspot - die Markthalle - sonntags geschlossen hat. Hierhin müssen wir also definitif wiederkommen. Ärgerlichweise hätte es gerade hier auch besonders schöne Osterprozessionen gegeben.
Aber dummerweise hatte ich in diesem Quartal im Januar nicht mehr meinen Nachsorgetermin bei meiner Ärztin wahrgenommen und ich würde aus dem Programm fallen, wenn ich im März nicht mehr komme. Das war nun echt schade, aber alleine mein Fehler!
25.03.2024
Nun ist also endgültig Heimreise angesagt und nicht nur der Himmel weinte. Was hatten wir doch für ein Glück mit dem Wetter gestern. Es war zwar nicht recht sonnig, aber es war trocken und angenehme Temperaturen, nichts zu meckern. Bei dem heutigen Wetter hätten wir uns den Valencia-Besuch schenken müssen.
Eigentlich hätte ich auf der Fahrt noch als Zwischenübernachtung den schönen Ort Besalú auf der Liste, aber angesichts des schlechten Wetters disponierten wir kurzfristig um und fuhren direkt wieder zu *unserem* Platz La Tallade bei Figueres. Er war bei der Anreise mit dem Besuch vom Dali-Museum perfekt, aber als Platz für die Durchreise doch etwas zu weit weg von der Autobahn. Als Zwischenübernachtung würden wir ihn also nicht mehr nehmen.
26.03.2024
Es hörte nicht auf zu regnen, unglaublich. Wir hatten durchaus eine lange Etappe vor und wollten in einem Rutsch durch Frankreich nach Turin, aber schlussendlich sind wir immer weitergefahren und schließlich wieder am bewährten Durchreise-Stellplatz Area Camper Frassino am Gardasee gelandet. Das war heute eine 1100 km Etappe, unser Rekord bisher und eigentlich nicht unser Ding, zumal ja der Weg das Ziel ist, aber bei dem Wetter und unserem Zeitdruck blieb uns fast nichts anderes übrig. Bei der Rückreise durch Frankreich hatten wir uns diesmal für die südliche Inlandsroute über Grenoble entschieden. Wie bisher überhaupt in Frankreich, auch hier eine landschaftlich total schöne Route, super Straßen, wäre nicht das grottige Wetter gewesen. Kurz vor der italienischen Grenze standen wir dann im Mont Blanc Gebiet vor dem Tunnel Frejus und da verlangten diese Wegelagerer tatsächlich für den 13 km langen Tunnel 74 EUR von uns!!! Wäre ich nicht auf dem Allerwertesten gesessen, mich hätts …. Das war allerhand und wär wohl besser gewesen, wir hätten uns da im Vorfeld schlau gemacht.
Wie wir schon durch unsere Motorradtour entlang der Grand Alpe wussten, ist da bei den Pässen immer auf der einen Seite Frankreich und auf der anderen Italien. Meist war die Grenze oben am Gipfel. Hier geht die Granze direkt mitten durch den Tunnel. Plötzlich erscheint das unscheinbare Schild „Italia“. Auf der anderen Seite Schock, es lag tatsächlich Schnee!!! Also nix wie weg hier!
27.03.2024
Fast hätten wir nun wieder ähnliche Probleme am Brenner gehabt wie schon Anfang Dezember letzten Jahres. Das Wochenende davor war er tatsächlich beidseitig wegen Schnee gesperrt! Aber heute ging alles problemlos, Gott sei Dank und nach dem Brenner hatten wir erstmalig trockene Abschnitte und es blinzelte sogar auch mal der blaue Himmel durch die grauen Wolken.
Zeitlich passte es diesmal auch noch für einen kleinen Stop im Mozartkugelhimmel bei Salzburg Schokolade in Grödig und abends waren wir dann endlich DAHEIM.
... und unsere Zuckermaus ist mittlerweile immer tiefenentspannt und schläft an meiner Schulter.
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Gesamt-Fazit Spanien:
Bei Sepp ist der Funken sofort übergesprungen und er würde am liebsten sofort wieder runter und träumt vom Überwintern dort.
Ich für meinen Teil hab diese 2 Monate gebraucht mich mit Spanien anzufreunden und bin im Vergleich zu Italien immer noch ein wenig hin- und hergerissen. Wo Spanien vergleichweise unschlagbar ist, sind die Preise. Angefangen beim Benzin, über die Stellplätze, Essen gehen und Lebensmittel überhaupt, das ist überhaupt kein Vergleich und wir sind bisher noch nie so oft essen gegangen und hatten gleichzeitig noch nie so einen niederen Tagesschnitt. Das ist bisher unschlagbar.
Mit unserem langen Gespann hatten wir nie Probleme. Die Stellplatzsuche gestaltete sich im Februar etwas schwierig, aber auch hier wurden wir schlussendlich und mit etwas weniger Spontaneität doch immer fündig.
Spanien ist ein wunderschönes Land und vor allem das Landesinnere hat es mir angetan. Es ist da ganz anders als in Italien, aber keinen Deut weniger schön, ganz im Gegenteil. Gerade Andalusien mit seiner für uns überraschend saftig grünen bergigen Landschaft und dazwischen immer diese leuchtend weißen zauberhaften Orte eingebettet. Da kommt man ins Schwärmen.
Bis auf wenige Ausnahmen hat mir allerdings die Küste nicht so gut gefallen wie die italienische. Dazu kam, dass für mich überraschend war, dass in Andalusien die meisten Strände dunkelgrau und kiesig sind. Darauf war ich nicht vorbereitet und das find ich per se halt immer nicht sooo schön. Was mir in Spanien aber echt richtig gefehlt hat, das waren die Sonnenuntergänge! Wenn man früh aufsteht, kann man zwar durchaus wunderbare Sonnenaufgänge über dem Meer haben, aber die Sonnenuntergänge halt …
Das Essen find ich grundsätzlich in Italien besser, aber das ist logo Geschmacksache, wenngleich ich die Tapas schon toll finden würde, aber damit kann Sepp nicht soviel anfangen. Bei den Tapas machts aber eben die Vielfalt aus, die man sich gewöhnlich teilt.
Mit dem italienischen Dolce Vita können die Spanier überhaupt nicht mithalten. Die Straßencafes sind meist sehr lieblos und stillos, Plastikmöbel, Papiertischdecken, zum Aperitivo bekommt man so gut wie nie Knabbereien oder Kleinigkeiten.
Außerdem sind die Spanier grundsätzlich nicht sehr hundefreundlich, im Gegensatz zu den Italienern. Abgesehen davon, dass man mit Hund in keine Sehenswürdigkeiten darf und auch öffentliche Verkehrsmittel schwierig sind, ist es uns passiert, dass wir mit Hund auch in einer Eisdiele nicht Platz nehmen durften (draußen am Rand wohlgemerkt!).
Grundsätzlich empfand ich die Spanier reservierter als die Italiener. Unser Eindruck, man wird mit Respekt behandelt, aber nicht sehr herzlich.
Trotzdem freue ich mich auf unsere nächste Reise nach Espana, denn es gibt ja noch unendlich viel zu entdecken in diesem schönen Land!
Und vielleicht kriegen wir es beim nächsten Mal auch besser geregelt, dass wir auch kulturell mehr machen können, trotz Emma.
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Reisetage: 55
Stellplätze: 14
gefahrene km Franky: 5844
gefahrene km Smartie: 1395
Insgesamt: 7239 km