Reiseblog von Bine und  Sepp 

 


Etappe 4  -  Lofoten


30.05.2022 - Insel Austvågøya

Leider mussten wir uns heute doch mal wieder verabschieden.


Wir haben die FV 82 gen Süden gewählt und was soll ich sagen, wunder- wunderschön! Die Vesterålen wären wirklich mal einen längeren Aufenthalt wert. Das Klima hier ist durch den Golfstrom auch sehr mild und wir erreichen heute sogar 27 Grad (unglaublich nach den manchmal doch etwas zapfigen Temperaturen der letzten Wochen). Sie führt entlang von saftigen grünen Wiesen, man merkt, dass hier die Natur schon sehr viel weiter ist als ein paar hundert km weiter oben, linkerseits überzuckerte Berggipfel und rechts das tiefblaue Wasser der Fjorde und des Nordmeers. Mega dieses Farbenspiel!
Auf Andøya waren wir noch am bekannten Rastplatz und ehemaligem samischen Opferplatz Bukkekjerka mit wieder einer außergewöhnlichen öffentlichen Toilette. Mal abgesehen von der Umgebung und dem Leuchtturm, ist die echt wieder eine Schau! Sie ist komplett aus verspiegeltem Glas, was heißt, Du sitzt auf dem Lokus und kannst rundrum die Umgebung bewundern, man sieht aber logo dich nicht! Jaja, die Norweger und ihre Toiletten…. Das ist wirklich ein ganz eigenes Kapitel und wurde von Sirko und Conny von nordlandblog.de super beschrieben. ->hier


Die Vesterålen sind für uns bisher am dichtesten besiedelt, hier ist richtig was los und erreichen fast urplötzlich Melbu. Wir überlegen grade noch wo wohl die Fährstation ist, da sehn wir sie auch schon, sie ist grade fast fertig mit boarden und die Seemänner winken uns schon. Wir also grade noch rauf und los gehts ohne einer Minute Wartezeit. Die Überfahrt von Fiskebøl nach Melbu dauert ca. eine halbe Stunde (.... NOK). Bye bye und hallo Lofoten.


Da sind wir nun am Sehnsuchtsziel „Lofoten“ und sind gespannt auf die nächsten Tage wie ein Flitzebogen! Auf Rat etlicher versuchen wir die E10 zu meiden, mal sehen…
Wir stehen heute auf diesem Platz -> 68°23’58“N 14°29’53“E und können wieder unsre Midnightsun genießen, vorher waren wir noch kurz in Laukvik und haben uns dort diese Holzgestelle mit getrockneten Fischköpfen angeschaut. Wir waren völlig geflasht über die Menge! Soweit das Auge reicht hängen Trauben von locker 10-20 Fischköpfen von den obligatorischen Holzgestellen runter zum Trocknen, abertausende!!! Wir dachten, sie würden da die Kabljau’s trocknen, aber es waren nur Köpfe! Dr. Google gefragt und jetzt wissen wir, dass die vor allem in Nigeria sehr begehrt für deren Fischsuppe sind, vorher werden ihnen aber in Norwegen noch die Zungen rausgeschnitten, weil das wiederum bei den Norwegern eine Delikatesse ist. Naja, die Katz mag Mäuse…. Ihr wisst schon!
Aber wenn man diese Massen sieht, kann man sich schwer vorstellen, dass ihm Meer noch paar Kabejau’s rumschwimmen.


Achja und noch was zur Womo-Kulinarik. Heut gabs eins meiner Lieblingsgerichte, orientalische Reispfanne. mmmh

... und das ist unsere heutige Midnightsun :-)


31.05.2022 - Insel Austvågøya

Guten Morgen Lofoten … :-)
Nach dem vielen Eis und Schnee der letzten Wochen saugen wir das satte Grün jetzt richtig auf. Teilweise fühlen wir uns wie zu Hause in den Bergen. Wir haben wieder Traumwetter bei ca. 25 Grad. Herrlich!!!

Wir folgen erstmal der FV888 bis sie in die E10 Richtung Svolvær mündet. Dort steht auch die berühmte kleine Kirche von Sildpollnes und das Schiffswrack, beides stark beworbene Fotomotive. Leider haben wir uns nicht dran gehalten für ein Foto nur zum bekannten Rastplatz zu fahren. Wir sind direkt nach Sildpollnes rein  und sind zur kleinen Kirche gegangen. Da sitzt aber nun so ein findiger „Wickinger“, der lässt einen hochlaufen, Fotos von der geschlossenen Kirche machen und auf dem Rückweg (insgesamt vielleicht 5-10 Minuten) fängt er einen ab und will 100 NOK fürs parken auf Privatgrund haben. Wir haben uns maßlos geärgert über soviel Unverschämtheit, aber nach kleiner Diskussion anstandslos bezahlt. Hinterher hab ich erst in den Google-Bewertungen gelesen, dass der Typ auch richtig zwider werden kann. Naja Lehrgeld mal wieder, passiert uns sicher nicht mehr.

Dann erstmal Gas in Svolvær getankt. In den nordischen Ländern kann man ja, im Gegensatz zu unserer Heimat, die Gasflaschen auffüllen lassen, aber stattlicher Preis hier, für 10kg LPG-Gas wollen sie rund 52 EUR haben. Aber hilft nix, wir wussten ja, dass Norwegen kein Billigland ist. :-)
Svolvær ist die Hauptstadt der Lofoten und rund die Hälfte der Einwohner lebt hier. Auf den ersten Blick hat sie mir gar nicht gefallen, aber wir wollten hier übernachten, weil morgen eine Schifffahrt in den berühmten Trollfjord auf dem Programm steht. Wir sind also zum Bobilpark am Hafen, ein Schotterplatz mit sanitären Einrichtungen, Ver- und Entsorgungsmöglichkeit und Strom. Da die riesigen Fisch-Trockengestelle gar nicht weit weg sind und rundrum lauter Fischfabriken, bekommt man ein nettes Düfterl auch frei Haus. 300 NOK wollen sie für 24 Std. haben.

Bei der abendlichen Radltour zur Fischersfrau (Fiskerkona), die einen bei der Hafeneinfahrt begrüßt, gewinnt die Stadt auf den zweiten Blick doch sehr. Der ganze Hafenbereich ist wirklich sehenswert und überraschend hübsch.


01.06.2022 - Insel Austvågøya

Heut bin ich ganz klein bissl beleidigt, weiß bloß noch nicht auf wen …. ;-)
Da bleiben wir extra wegen der Trollfjord-Schifffahrt in Svolvær, stellen uns heute sogar einen Wecker und stehen mitten in der Nacht um halb 8 auf (!!! ;-),  stiefeln in die Stadt, nur um nach einiger Zeit zu erfahren, dass sie technische Probleme mit dem Elektroantrieb des Schiffs haben und mit Hochdruck versuchen es zu lösen. Um 11 dann die Nachricht, sie hoffen, dass wir um 13 Uhr starten können. Um 12 Uhr fängts dann auch noch an zu nieseln und um 13:30 Uhr dann die Nachricht, das Schiff kann heute nicht mehr starten. Sch…. Wir waren sooooooo enttäuscht! Nicht nur, dass wir die tolle Fahrt nicht machen konnten, sondern auch weil wir deshalb einen ganzen Tag total vertan haben und völlig umsonst am wohl hässlichsten und übelriechendsten Stellplatz von Norwegen für 300 NOK gestanden haben.
Sind dann Richtung Henningsvær aufgebrochen, haben im Vorbeifahren und Regen noch den Rørvika-Beach und die Vågan-Kirche von Kabelvåg mitgenommen. Allerdings war das nun die letzte Kirche, zu der ich hingelaufen bin. Mit Ausnahme der von Svolvær, wo grade eine Messe stattfand, sind alle verschlossen. Würde mir die schlichten Kirchen wirklich gerne ansehen, aber geht anscheinend nicht.

Gegen Abend aber dann doch noch ein Lichtblick heute, es klart auf und wir haben wieder blauen Himmel und wieder Mitternachtssonnen-Pole-Position. :-) Das zerklüftete Henningsvær war dann noch richtig schön im Abendlicht abzuradeln. Ein richtig süsses Städtchen, besuchenswert!

Gut, dass ich hier keine Kommentare bekommen kann, weil ich sonst jetz womöglich gleich einen Shitstorm bekäme, aber bisher haun mich die Lofoten nicht von den Socken. Evtl. liegts auch an der hohen Erwartungshaltung , aber im Großen und Ganzen find ich schauts hier ähnlich wie bei uns zu Hause aus. Wenn wir an den Attersee, Mondsee oder auch Chiemsee fahren, haben wir ein ähnliches Bild und mindestens genauso schön.
Im Winter und mit dem Polarlicht mag das nochmal eine ganz andere Geschichte sein, aber mich persönlich faszinieren in Norwegen bisher viel mehr dramatische tiefe Fjordküsten und naja, Andøya und auch die Vesterålen fand ich persönlich bisher schöner.
Aber vielleicht kommt der WOW-Effekt ja noch. Schaun wir mal….

Heute stehn wir hier -> 68°9'49"N 14°12'54"E (zum ersten Mal mit der EasyPark-App, sehr verbreitet in Norwegen und sehr praktisch, Kostenpunkt für 24Std 150 EUR, Ver- und Entsorgung ist ohne extra Kosten vorhanden).

02.06.2022 - Insel Gimsøya

Ziel heute die Lofoten-Insel Gimsøya und eigentlich wollten wir noch weiter nach Eggum,  Unstad und zum Hauklandstranda, aber der Hovsvika-Traumstrand bettelte förmlich nach einem Docefarniete-Tag und da ließen wir uns halt erweichen :-D

Also dieses Fleckchen Erde hat mich mit gestern und den Lofoten wieder mehr als versöhnt und ich hätte nicht gedacht, dass Bleik auf Andøya was toppen kann, aber dieser Hovsvika und die Umgebung ist ganz unbeschreiblich schön.
Das Hov Camping lässt sich den grandiosen Strand und Aussicht natürlich vergolden. Der Standplatz ohne alles kostet 36,80 EUR, Entsorgung Grauwasser und Chemie-WC, alles extra und JEWEILS nochmal 5 EUR, aber der Platz ist es trotzdem wert!

Die kleine Radltour zur Gimsoya Kirke (eine Holzkirche von 1876 und auch mit solch alten Gräbern) führte uns durch eine idyllische grüne und blühende Landschaft an einem riesigen Golfplatz vorbei und wir fragten uns, ob da wirklich was geht.

Die angrenzende Kneipe hier schaut auch wirklich urig, stylisch und gemütlich aus und anscheinend kann man dort auch sehr lecker essen, aber heute kann niemand drinnen sein, leider leider!

Ein Einheimischer erzählte mir später, dass es an diesem Kalendertag noch nie so schön und warm war wie heute. Dementsprechend sind auch die Anwohner hier unterwegs und machen alle Party am Strand bei der einzigartigen Mitternachtssonne, nicht laut und aufdringlich, aber jeder genießt und feiert auf seine Weise. Eine ganz ganz tolle Stimmung ist das hier.  Immer wieder wagen sich welche in die Fluten, weil das türkisfarbene Meer wirklich den Anschein macht, als wär man in der Südsee, aber immer nur kurz, denn das kalte Wasser macht gleich wieder klar, dass wir nördlich des Polarkreises sind und das eher was von Eisschwimmen hat. :-)) 
Der Himmel ist absolut klar, kein einziges Wölkchen und die Sonne wandert vor unseren Augen entlang dem Horizont. Wir hatten jetzt schon ein paar spektakuläre Mitternachtssonnen, aber die heute gehört sicher zu den schönsten! Um 3 Uhr morgens hab ich die Segel gestreckt, aber an diesem Ort könnte man, denke ich, die Sonne die volle Runde in 24 Stunden wandern sehen. Werd ich nie vergessen!

Seppl hab ich auch wieder bissl verwöhnt. Er braucht morgens ja was Süsses (außer mir natürlich *hahaha*) Hab heut ein Mixrezept, Marke Eigenbau für Omnia gemacht. Einen Eierlikör-Marmorkuchen mit Sauerkirchen. Megalecker und supersaftig und fluffig! Mittlerweile denk ich mir schon, wer braucht schon exakte Gradangaben, so nach Gefühl gehts doch viel besser! :-D


03.06.2022 - Vestvågøy

Heute war Beach-Hopping auf Vestvågøy angesagt

1. Eggum - schöner Beach mit noch schönerem Trail nach Unstad und auf dem Weg kommt dann auch noch die Skulptur „The Head“ von Markus Raetz. Die Skulptur war absolut faszinierend. Soll einen Frauenkopf darstellen, der in die Weiten des Meeres blickt. Wenn man davor steht und die Perspektive ändert, steht der Kopf plötzlich auf dem Kopf! :-) 
Dieser Trail ist anscheinend auch Teil des Arctic Triple (ein Extrem-Triathlon), der gerade stattfindet. Außerdem ist am Parkplatz noch die Ruine einer alten Festungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg. Insgesamt eine schöne Wanderung bei super Kulisse und das Wetter spielte entgegen der Vorhersage auch noch mit.

2. Unstad - hat uns jetz nicht wirklich überzeugt, weder Beach noch Ort, durchaus schön gelegen in einem Bergkessel, aber da haben wir auf dem Weg nun schon malerischere Orte gesehen, außerdem musste man bei beiden Zugängen zum Strand erstmal bezahlen. :-( Wärs ein wirklich schöner Strand gewesen, kein Thema, aber der wärs uns nicht wert gewesen und noch dazu nur für ein Foto …

3. Uttakleiv bzw. Haukland Beach - Wir haben uns auf Empfehlung eines Lofoten für den Haukland Beach entschieden und sind bei dem besagten geschäftstüchtigem Bauern auf der Wiese am Strand über Nacht gestanden. Der kam auch ziemlich zügig zum Kassieren (20€ für den Parkplatz ;-) Der Platz war genial und ebenso auch der Strand, aber als wir ankamen hingen die Wolken schon sehr tief und es kühlte massiv ab. Eigentlich würde am vorderen Teil des Hauklandstranda links neben dem Tunnel ein schöner Weg um dem Berg rum zum Uttakleiv gehen; muss in der Abendsonne auch ganz wunderbar sein, können wir uns auch sehr gut vorstellen und so wär auch der Plan gewesen, aber direkt nach Ankunft wurde das Wetter zunehmend schlechter und schließlich regnete es auch „endlich“.
Aber bis in die Morgenstunden sind die Triathleten hier vorbeigerannt, WAHNSINN!

Tja es war nicht nur ein Schauer :-(, leider leider, aber das zweite wirklich schlechte Wetter nach 5 Wochen, da kann man nix sagen. Schaaaade trotzdem.

04.06.2022

Es hat sich über Nacht so richtig eingeregnet :-((((((( Totales Sauwetter!!!

Aber getreu dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung“, haben wirs zuerst nochmal mit dem Uttakleiv probiert und sind durch den Tunnel. Aber sie wollten nur für einen kurzen Fotoshot 50 NOK haben. Da hatten wir bei dem Wetter gar keinen Bock drauf und haben ihn uns halt geschenkt. Irgendwo muss man schließlich mal mit Sparen anfangen
:-D :-D :-D
Dann war die Insel Flakstadøy heute auf dem Programm und dafür gings mal wieder durch einen Unterwassertunnel (bin immer froh, wenn ich da wieder raus bin!!). Muss sagen, dass mir diese Insel am allerbesten auf den Lofoten gefällt und das trotz des schrecklichen Wetters und heute Dauerregen und Wind den ganzen Tag. Wie schön muss es hier erst bei schönem oder zumindest trockenem Wetter sein. Aber trotzdem, man kann es ahnen und mit ein bissl Vorstellungskraft könnt Ihr es Euch auf den Fotos auch vorstellen.

Gerade unsere erste Station Nusfjord, super! Dieses historische Fischerdorf hat uns total gefallen. Mag sein, dass das ganze Dorf ein Museum ist, aber wir fanden es nicht extrem kommerzialisiert, immer noch idyllisch und die ganzen schönen Rorbuer (=Fischerhütten) kann man mieten und man kann sich das gut vorstellen trotz Touris. Schon die Anfahrt mit der tollen Aussicht in den Fjord, traumhaft und das trotz der tiefhängenden Wolkendecke.

Wir haben uns dann in der ganz bezaubernden Bakeri einen Kaffee und ein paar Kanelknuter gegönnt. Mei diese Bakeri..., das wär mein Traum! … und die Backstube, sooooo schön, ich war total verliebt! Das wär meins!

Auf unserer heutigen Tour hätte es sehr viele Top-Foto-Hotspots der Lofoten gegeben. Obwohl ich für Fotos oft ganz froh um einen dramatischeren Himmel bin, weil dann die Fotos meist lebendiger wirken, als mit einem schnöden wolkenlosen Himmel, das heute war denn goa nix!!! Dauerregen und alles grau in grau, was soll man da noch aus einem Foto rausholen und die schönsten Motive wirken einfach nicht. Bin deshalb heute auch ein wenig traurig. Sepp fährt ja generell nie zurück, immer weiter und weiter, dementsprechend werde ich ihn heute auch nicht überreden können, paar Tage irgendwo auszuharren und dann die Lofoten nochmal hochzufahren. Zeit hätten wir ja…
Ähnliches Spiel dann in Ramberg… na das war mal ein Beach „bist du deppert“. Weiß nicht warum behauptet wird, dass der Haukland der schönste wär, also mir gefiel dieser ziiiiemlich gut :-)) Da ham die Norweger doch glatt direkt einen Aussichtskreisel asphaltiert, da kannst dann mit dem Womi wie im Karussell rumfahren und dabei filmen. Haben wir natürlich gemacht!
Im Youtube-Film, den ich so Gott will nach den Lofoten fertigmache, gibts dann bissl bessere Aufnahmen und bewegte Bilder.

Aber wurde auch hier nix mit dem Instagram-Fotohit mit der einsamen roten Hütte.
Dann noch Flakstad mit der romantischen Kirche. Sie soll 1430 angeblich aus lauter Treibgut errichtet worden sein und im 18. Jahrhundert  baute man eine neue drumherum und entsorgte den Schutt der alten durch die Tür der neuen. Nachdem sie aus russischem Holz gebaut wurde, erinnert ihr Turm an einen russisch-orthodoxen Zwiebelturm. Sehr schön!

Gar nicht weit weg wären die schönen Strände von Flakstad gewesen, nur ein kleines Stückerl zu laufen, aber es schüttete gerade aus Kübeln… und irgendwann hatte der Spass ein Loch!
Same in Fredvang und der Kvalvika Bucht. Sch…
Weiter ging die Regenfahrt auf die Insel Moskenesøy. Wollten eigentlich einen schönen Platz auf einer Parkbucht am Wasser, hatten uns auch schon ein schönes Plätzchen mit Blick auf Reine und Meer auserkoren, aber nach kurzem Einkauf im Coop war jedes Fitzelchen schlagartig besetzt. Ja und das ging dann so weiter bis wir in Å eingetroffen sind.

Da muss aber morgen noch ein besseres gemacht werden!! Und dann war da noch das berühmte Foto von Hamnøy… bei dem extremen Regen haben wir nix gesehen, leider!
Weiter kann mein Seppl nun nicht mehr fahren ;-), hier is Ende der Lofoten oder Anfang wie man will, also stehen wir hier mitten in Å an einen Park4Night-Platz for free und hoffen, dass es endlich aufhört zu schütten und stürmen und dass uns niemand rausklopft, weil eigentlich nur 6 Stunden erlaubt sind. Aber hier sind massig Womis gestrandet.
… und trösten uns mit unseren Klementinen. Wir sind hier in Norway ja Klementinen-süchtig geworden (deshalb auch Coop!) und brauchen tatsächlich alle paar Tage paar Kilo von den Dingern! Ohne Witz!

05.06.2022

… Also rausgeklopft hat uns niemand, aber wer weiß, vielleicht kommt die „nette“ Überraschung dann zu Hause mit der Post. Jedenfalls wenn dann hat an dem Tag die norwegische Polizei einen richtigen Reibach gemacht, der ganze riesige Parkplatz war proppenvoll mit Womis.
Es hat morgens immer noch geschüttet und gestürmt ohne Ende. So gabs nur wieder einen kurzen Insta-Shot am berühmten Ortsschild mit dem kürzesten Ortsnamen Å i Lofoten.

Konnte Sepp überreden, dass wir die andere Seite der Lofoten wieder hoch nach Svolvær fahren und von dort mit der Fähre rüber. Die dauert mit Zwischenstopp nur 2 Stunden, das sollte auch für mich bei kräftigem Seegang machbar sein. Wir wollten aber noch an einem schönen Plätzchen Station machen, in der Hoffnung, dass sich das Wetter doch etwas beruhigt. Haben uns für Ramberg entschieden, wollten uns nochmal diesen genialen Strand geben :-),  bei Ramberg Camping (370 NOK inkl Strom plus Duschcoins à 100 NOK). Der Camp war i.O., Sanitäreinrichtungen schon etwas in die Jahre gekommen, aber ok und eine Waschmaschine und Trockner war auch da. Deshalb haben wir den Tag heute genutzt und mal wieder gewaschen.

Nachdem man kaum vor die Tür gehen konnte, hab ich einen neuen Film fertiggemacht und in den kurzen Regenpausen Fotos von diesem spektakulären Schlechtwetterhimmel gemacht, Mini-Strandspaziergänge und zwischen Waschmaschine und Franky hin- und hergelaufen. Pole-Position haben wir auch wieder bekommen :-)) Achja, kurz vor Ramberg haben wir noch ein geniales Schiffswrack gefunden und abgelichtet.

Außerdem hab ich meinen geliebten Crocky mal wieder genutzt und gefüllte Paprikaschoten gemacht. Ich kann Euch einen Crocky für unterwegs nur wärmstens empfehlen. Viele Gerichte, wie auch dieses, werden darin einfach unschlagbar und er arbeitet ja auf Niedertemperatur, so dass man ihn auch locker über Stunden alleine lassen kann und zwischenzeitlich z.B. Ausflüge (gestern natürlich nicht ;-) Er machte über 5 Stunden seine Arbeit und am Ende ist Fleisch und hier Füllung butterzart und das Gemüse hat immer noch Biss. Also nix matschige Paprika.

Weiter gibts dann heute auch nichts mehr zu berichten.

06.06.2022

Heute wars tatsächlich den ganzen Tag trocken, entgegen der Wettervorhersage. Zwischendurch kam sogar manchmal die Sonne bissl raus.
Wir sind also aufgebrochen.
Ärgerlich war, dass wir das berühmte Foto von Hamnøy heute wieder verpasst haben. Dazu sei gesagt, dass diese Brücke mautpflichtig ist, man fährt deshalb nicht dauern hin und her und sucht diesen Viewpoint. Der Hinweis wär für die Mitte der Brücke, aber da kann man natürlich nirgendwo stehen bleiben, tatsächlich wär aber ein super Punkt für ein Foto von Norden kommend gleich nach der Brücke rechts (kleiner Parkplatz). Wir haben uns heute von Süden kommend nach dem Hinweisschild gehalten und es verpasst und schwupps waren wir wieder auf der ampelgesteuerten Brücke. :-(

Die östliche Küstenseite der Lofoten entlang der FV 815 war dabei überraschend schön, ganz anders als die Westseite, nicht solch überragende Sandstrände, aber mit den Bergen durchaus sehr reizvoll.  Eigentlich eine perfekte Motorradstrecke. Nachdem wir Zeit hatten (von Svolvær geht am Wochenende/Feiertagen nur einmal täglich die Fähre und diese heute hätten wir nicht mehr erwischt), haben wir nochmal im schönen Henningsvær Station gemacht und waren da lecker essen. Uns ist beim letzten Mal schon das schöne Fischlokal Fiskekrogen aufgefallen und da sind wir dann diesmal rein und haben die besten Fish&Chips verschmaust, die ich je gegessen hab. Dazu eine Remoulade und ein Ertepuré (ganz besonders abgeschmecktes Erbsenpüree) zum Niederknien. Und zum Henningsvær Leuchtturm beim weltberühmten Fußballstadion sind wird diesmal auch hoch und haben es logo abgelichtet. Aber leider war Drohnenflugverbot, aber es gibt im Netz jede Menge fantastischer Fotos zu dem Platz.

Gegen 17 Uhr hats dann wieder zu nieseln angefangen, kurz vor Svolvær sind wir nochmal an der Lofotkatedralen Vågan-Kirke von Kabelvåg vorbeigekommen und siehe da, es brannte Licht und sie war offen. Yeah! Also nix wie rein!! Wirklich schöne Kirche und was mir am besten gefallen hat, da war direkt eine Kinderspielecke (unvorstellbar in unseren katholischen Prunkbauten!) Und vorne stand ein richtiger Flügel, ja und tatsächlich gabs hinten eine Toalett!. Das sind jetz zwar nicht gerade die Sachen, wegen denen man sich so ne Kirche anschaut, ich weiß ;-), aber die durchaus sehr interessanten Fakten könnt Ihr ja bei Dr. Google nachlesen. Jedenfalls ist sie die größte Holzkirche in Nordnorwegen und kreuzförmig.

In Svolvær am Fährhafen angekommen, hat es dann stundenlang geschüttet und gestürmt und wir haben ein Rummy Cup nach dem anderen gespielt. :-)
Morgen gehts wieder aufs Festland und das Kapitel Lofoten ist damit zu Ende.

Fazit:
Landschaftlich sehr schön, keine Frage, aber für unser Verständnis auch bissl zu sehr gehypt und das lassen sich die Lofoten sehr sehr gut bezahlen. Ich hab mich bisher in Norwegen noch nirgendwo so abgezockt gefühlt wie hier. Aber wir haben auch auf unserer bisherigen Reise noch nirgendwo so viele Womos gesehen wie hier. Natürlich müssen sich da die Lofoten irgendwie auch schützen und das führt wohl oder übel zu den massigen Verbotsschildern und Privatwegen, wo man überall zur Kasse gebeten wird. Aber uns machte das einfach nicht soviel Spass und dann kam eben noch bissl Pech mit dem Trollfjord und dem Wetter dazu, so fehlte für uns das Gegengewicht. Wie schon einmal gesagt, fand ichs auf Andøya, Senja und Sommerøy mindestens genauso schön und auch von den Vesterålen hatte ich beim Durchfahren ein sehr schönen Eindruck.
Nichtsdestotrotz würd ich die Lofoten gerne nochmal für die Polarlichten im März oder September bereisen.
Lofoten-Film gibts, sobald ich wieder bissl Luft hab, oder das Wetter wieder Totalausfall hat :-D

Ende Teil 4 -> Teil 5