Reiseblog von Bine und  Sepp 

 

Emiglia Romana / Gardasee

 28.11.2023

Aufgrund der Wetterprognose und der zapfigen Temperaturen haben wir beschlossen unser Programm für Ancona und Gubbio auf nächstes Mal zu verschieben und direkt hochzuziehen an die Emilia-Romagna. Kurzer Stop da und dann weiter an den Gardasee, so dass unser Italy-Trip dort endet wo er vor 3 Monaten begonnen hatte.

Erstmal standen uns rund 500km entlang der Küstenautobahn hoch durch die schönen Abruzzen und Marken bevor. Es war eine schöne Fahrt immer rechts das Meer und links tolle Landschaft mit viel Landwirtschaft, Wein- und Olivenanbau.

Leider war der rausgesuchte, sehr schön gelegene Stellplatz in Cesenatico diese Woche geschlossen und der zweite, eigentlich nur ein öffentlicher Parkplatz ohne alles, erschien uns nicht sonderlich sicher. Wir checkten deshalb lieber im paar km entfernten ->Happy Camping ein. Er hat alles was man braucht, liegt direkt am Strand, die Sanitären mal richtig sauber, zwar auch nicht beheizt, aber doch zumindest mit Tür, was bei diesen Temperturen schon sehr viel ist. Die Parzellen sind unterschiedlich groß und auch für uns geeignet. Wir stehen direkt vorne in erster Reihe, aber ohne Blick aufs Meer, da durch einen hohen Zaun und Tor gesichert. Nachdem wir vor zwei Tagen erfahren haben, dass bei Bekannten in Rimini das Wohnmobil aufgebrochen wurde, während sie auf der Durchreise nur kurz mal 10 Minuten an den Strand schaun wollten, ist uns das sehr viel lieber!!!
In der Saison gäbe es noch einen großen Poolbereich. Mit 38EUR/Nacht eher im oberen Bereich auf unserer Reise, aber in der Preis-Leistung völlig ok für uns.

29.11.2023

Durch das Rumirren in der Nacht ist uns erst heute klargeworden, dass wir gar nicht mehr in Cesenatico waren, sondern im Nachbarort Bellaria. Hier geht ja ein Ort in den anderen über. Egal, der Sonnenaufgang heute am Strand war jedenfalls phenomenal. Schließlich hatten wir auf dieser Reise ja noch keinen tollen Strand gesehen … :-D, Scherz! Trotzdem an Sonnen auf- und Untergängen werd ich mich wohl nie sattsehen können. Sie sind immer magisch und ich liebs einfach.

Beim Strandspaziergang nach dem Frühstück hatten wir mit Emma einen riesen Spass. Sepp hatte sie auf ein Krebserl aufmerksam gemacht und da is sie dann fast ausgeflippt unsere verspielte Maus.

An der Emilia Romana kennen wir nun ja rein gar nichts und reizt uns persönlich auch eigentlich nichts, trotzdem sind einen diese Touristenburgen vom Namen her alle ein Begriff. Cesenatico hatte ich eigentlich nur ausgewählt, weil ich damit lustigerweise die „Freuchtgrubers“ verbinde (wer sie noch aus dem Radio kennt, war mal ne Weile Kult)  und es lag kilometermäßig einfach günstig. Beim Rumsuchen gestern sind wir aber an einem schönen Hafen vorbeigekommen und da wollten wir heute nochmal hin.
Cesenatico hat einen wunderbar malerischen Kanalhafen, geplant von Leonardo da Vinci mit einem historischen Teil und knallbunten Booten, 

einem Teil mit einem Fischerboot am anderen (auch sehr interessant), 

aber das Schönste war, momentan ist eine Wasserkrippe aufgebaut. Das heißt, es sind etliche Boote mit lebensgroßen Szenarien bestückt, da war die Hauptkrippe, eine Fischbraterei, eine Segeltuchnäherei, die 3 Weisen aus dem Morgenland und und und. Das Ganze in dieser schönen Kulisse und bei strahlendblauem Himmel. Wieder mal ein Träumchen und ein völlig unerwarteter Glücksfall. 

Das Schönste hier, es ist auch mal was los, Restaurants und Geschäfte haben geöffnet, auch völlig unerwartet.

Wir sind natürlich eingekehrt im Titon und hatten hier mitunter eins der besten Essen auf unserer Reise. Die butterzarten Meeresfrüchte waren schlicht ein Gedicht, ebenso die Tortellini und die außergewöhnlichen Brotkreationen als Vorspeise.


Bei der Rückfahrt kamen wir an einem wirklich riesigen Shoppingcenter vorbei. Bei Insidern ist dieser Iper La Grande mit seinen 60 Kassen wohl Kult. Ich suchte ja immer noch kleine Panettone als Mitbringsel und paar andere Sachen noch, wir taten uns das also auch an. Aber solche Megacenter sind einfach nicht unser Fall. Angeblich kriegst du hier alles und doch finde ich nie das was ich will. Uns machen solche Teile nicht wirklich Spass, ABER meine geliebten Cecco-Nudeln warn im Angebot und da hab ich dann sauber zugeschlagen und eine Menge Salsiccia haben wir nochmal mitgenommen. Hab sie schon mal selbst gemacht und kauf sie auch zu Hause dann und wann aber hier haben wir sie richtig lieben gelernt. Sepp mag sie schlicht gebraten und ich verwende sie für Pastasoßen oder eine Kartoffelpfanne, egal wie, immer super! Dazu immer ein Löffelchen Nduja, mmmmh lecker!

Weils so unglaublich schön in Cesenatico war, wollten wir uns alles auch nochmal abends beleuchtet anschaun. Offiziell ist die Eröffnung mit Weihnachtsmarkt ja erst am Wochenende, aber es war so auch schon sooooooo schön!

und für Sepp haben sie sogar eine Bank aufgestellt! :-D


30.11.2023

Hilfeeeee IGITT Morgenfrost .... wir nähern uns daheim :-((

Bei der Suche, was es hier rundrum sonst noch zu sehen gäbe, habe ich heute vom nahegelegenen San Marino gelesen.
Für mich war das bislang halt ein Ort in Italien, aber dass das ein eigener Staat in den Bergen ist und eine der ältesten Republiken der Welt mit einer schönen historischen Altstadt (Città Storico) an den Hängen des Monte Titano, das war mir nicht klar und ich war ein weiteres Mal überrascht. Gut wir sind oder besser waren auch gar keine Italien-Kenner, aber trotzdem. Laut Wiki ist San Marino einer der 6 europäischen Zwergenstaaten und der fünftkleinste international anerkannte Staat der Welt! Außerdem gehört San Marino zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt. Da sieht man mal, man wird alt wie ne Kuh und lernt immerzu (würde Karin sagen :-D)
Also verlängerten wir um einen Tag und nix wie hin, trotz Schmuddelwetter. Nebenbei San Marino ist anscheinend ein Steuerparadies und dementsprechend zum Einkaufen frequentiert. Auf dem Weg in die gleichnamige Hauptstadt San Marino sind wir an entsprechend vielen Shopping-Center vorbeigekommen. Angeblich kann man hier gut Elektrogeräte, Lederwaren, Parfum usw. einkaufen, hat uns aber nicht interessiert.
Zur Altstadt fährt man dann eine ganze Weile den Berg hoch, man könnte auch mit einer Gondel. Die Ausblicke und Panoramen ins Land müssen bei klarem Wetter genial sein, aber heute war alles trüb und extrem nebelverhangen, sehr sehr schade! Da müssen wir wohl nochmal kommen.
Die Altstadt ist sehr nett und jetzt vor Weihnachten toll dekoriert. Wegen dem Wetter wollten wir aber nicht bis in die Abendstunden bleiben bis die Lichter angehn. Hier oben sahen wir schon dauernd die „Schneeketten“-Schilder und wir haben bei Smartie Sommerreifen drauf…

Beim bekannten Rathaus mussten glatt Sepp und Emma den Platz räumen, weil genau in dem Moment der erste Mann der Republik vorgefahren wurde mit bezeichnendem Kennzeichen. :-D

Irgendwie seltsam sah alles trotzdem aus. Hab noch nie so viele Waffengeschäfte auf einen Haufen gesehen und die wechselten sich mit ein paar sehr teuren Designerläden und gleichzeitig total extremen Billig-Krutschläden und ein Vampir-Museum dazwischen. Weiß nicht, so richtig ist bei San Marino der Funken bei mir nicht übergesprungen.

Ach ja eine schöne Tortenausstellung gabs auch.


Auf dem Rückweg sind wir aber noch an einen Camp vorbeigekommen, den wir uns angeschaut haben und siehe da, der war wirklich schön, terrassenförmig sehr gepflegt angelegt mit unterschiedlich großen ebenen Parzellen, einer großen Poollandschaft (die momentan natürlich außer Betrieb war) und hervorragenden Sanitären (nicht nur für italienische Verhältnisse) und der Preis jetzt mit 32 € inkl. allem kein Thema. Aber auch in der Hauptsaison moderat. Also da kann man mal für ein paar Zwischenübernachtungen in den Süden Halt machen!

->Centro Vacanze San Marino - Hotel, Psicina, Glamping, Campeggio

01.12.2023

So heute gehts nun aber wirklich weiter an den Gardasee.
Ein Stellplatz in Peschiera del Garda -> Area Sosta war unser Ziel. Von hier aus wollten wir nach Borghetto, Mozambano und Bardolino Ausflüge machen.

Der Stellplatz ist gut und gepflegt, hat sogar paar Sanitäre, aber wir fandens schade, dass wir unsern Smartie runternehmen mussten und ihn irgendwo draußen parken. Klar mit Schranke und Automatenbezahlung geht das nicht anders, aber hier war eine Platzwartin den ganzen Tag anwesend und bei der Zufahrt wirklich genügend Platz, es ist nicht Hauptsaison, da hätte man schon ein wenig entgegenkommender sein können, fanden wir. Der Platz kostet inkl. allem 24EUR/24h

Leider wärs heute zwar kalt, aber sonnig und klar. Wär für San Marino besser gewesen. :-(
Angekommen in Peschiera haben wir uns direkt auf den Weg nach Borghetto gemacht. Borghetto, die Tortellini-Hauptstadt,  kennt ja irgendwie jeder, aber so oft wir schon am Gardasee waren, hier war ich noch nicht und das musste nun wirklich endlich nachgeholt werden. Also nix wie hin, erstmal Fotoshooting an der Visconti-Brücke und weiter in den kleinen malerischen romantischen Ort. Jetzt um die Zeit kann man das wohl wirklich sagen. In der Saison steppt hier der Bär. Leider Gottes hat das den Nachteil, dass auch kaum was offen hatte. Trotzdem, ich war endlich auch da! :-)))

Dann noch paar Leckerein in der der von Petra empfohlenen Bäckerei in Mozambano, in der Antica Forneria da Bachet und im Martinelli.

Bei der Rückkehr war Peschiera wunderbar weihnachtlich beleuchtet und hat mit der Unterwasserkrippe an der San Giovanni Brücke auch eine außergewöhnliche Attraktion. Auf der Suche nach dem Weihnachtsmarkt sind wir dann schon fündig geworden, aber das waren im Grunde nur 3 schnellweiße Stände mit Kitsch und Süssem und eine Einlauffläche für die Kids, naja …

Bei der Rückkehr erfuhren wir, dass zu Hause ein Mega-Wintereinbruch ist und auch der Brenner für uns mit Hänger noch nicht befahrbar, so wie die Prognosen sagten frühestmöglich am Sonntag. :-(

02.12.2023

Heute erreichte uns eine Horrormeldung nach der anderen von zu Hause. Es hat in der Nacht so dermaßen viel geschneit, teilweise über einen halben Meter, ein Wintereinbruch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Andres und Jessi maximal gefordert und genervt und wir zur Untätigkeit verdammt. Denn bei diesen Massen konnten wir, auch wenns übern Brenner möglich wäre, nicht heim. Wir hatten einfach keine Möglichkeit Franky und den Hänger irgendwohin zu stellen.
Die Lage hat sich über den Tag immer weiter verschlechtert. Ich hatte zu gar nichts mehr Lust und dementsprechend lustlos fuhren wir abends zum angeblich größten Weihnachtsmarkt in Bardolino. Wir kannten den Sommermarkt ja schon am Ufer entlang bis zum Riesenrad und konnten uns das gut vorstellen, aber da war nichts, gar nichts und in Bardolino auch niemand unterwegs. Hingegen in Lazise, wo angeblich nur ein Minimarkt wäre, waren sehr viele Menschen unterwegs. Wir beschlossen also, da doch mal nachzusehen und siehe da, tatsächlich war hier ein riesengroßer Markt, sehr sehr viele Stände, nur hatte höchstens 1/3 offen. Keine Ahnung wann die aufmachen, schließlich war Adventswochenende und Samstagabend obendrein!

03.12.2023

Die Schneemeldungen von zu Hause rissen nicht ab und wir versuchten einen Ort zu finden, wo wir hinfahren könnten. Schließlich schafften es Andres und Jessi mit Andi und einen Lader alles soweit freizuräumen, dass wir den Heimweg antreten konnten. Wir sind allen unendlich dankbar dafür.
Die Heimfahrt war reibungslos, aber was für ein mistiger Abschluss dieser fantastischen Reise.

Fazit zu unserer Italy-Tour:
Noch nicht sehr Italien-erfahren, von Kindesbeinen an Balkan-geprägt, waren wir sicher schon oft in Südtirol (was für uns einfach per se mehr Österreich ist ;-), Gardasee, Sardinien und dem ein und anderen Toskana-Trip, aber ansonsten sind wir als Italien-Greenhorns gestartet.
Kurz wir sind begeistert von diesem Land, vom Land, den Menschen, dem Essen, das Wetter!
Egal wo wir bei unserer Stiefelumrundung unser Lager aufgeschlagen haben, haben wir ausschließlich supernette, herzliche und hilfsbereite Italiener kennengelernt, unvergessliche Momente erlebt, unendlich viele zauberhafte und geschichtsträchtige Orte gesehen, jede Menge Traumstrände mit türkisfarbenem glasklarem Wasser und unzählige magische Sonnenauf- und untergänge erlebt. Dabei hats uns gerade Apulien und Sizilien angetan. Wir kommen sicher wieder!

gefahrene km mit Franky: 5126
gefahrene km mit Smartie: 3496