Reiseblog von Bine und  Sepp 

 

Teil 1 - Lago die Garda - Bardolino

 

09.09.2023

Heute war es endlich soweit, wir starten erneut zu einer großen Tour. Sepp hatte vergangenen Sonntag seinen letzten Arbeitstag, jetzt beginnt die (Un-)Ruhephase der Altersteilzeit. :-)
Und zu Beginn hatten wir uns die Umrundung des Stiefels inkl. Sizilien vorgenommen.
Wir starten um halb 12 bei (ausnahmsweise) Kaiserwetter.

Wir kommen relativ gut durch und gegen 18 Uhr am Camping San Nicolo in Bardolino an. Morgen kommen dann die 4 Damen von der Tankstelle :-DD Das ist unsere Zockerbande mit Mama, Renate und Kathi und sie haben noch Rosmarie im Gepäck.
Das Mobilheim der 4 liegt wunderbar, ganz vorne am See mit fantastischer Aussicht. 

Was uns betrifft, war die Enttäuschung erstmal bei mir ziemlich groß. Ich hatte extra schon im Dezember gebucht um einen Platz in vorderster Reihe zu bekommen. Denn für mich ist ja nur ein Platz in Poleposition ein guter Platz, alles andere ist nur Notlösung. Tatsächlich hatte ich angegeben, dass wir einen XXL-Platz in erster Reihe möchten und solche größere Plätze gibts anscheinend so gut wie gar nicht hier. Die Plätze ganz vorne sind relativ klein, wir hätten wohl mit Franky alleine schon ein wenig Mühe, geschweige denn mit Trailer. Die XXL-Platze sind in hinterer Reihe und so einen haben wir bekommen. Wär nur schön gewesen, wenn sie uns da Bescheid gegeben hätten. Wahrscheinlich hätte ich dann einen anderen Camp gesucht. Aber nun war es wie es ist und zumindest sind die Parzellen so angeordnet, dass man auch von unserem Platz aus Seeblick hat. Trotzdem sehr sehr schade!
Wir haben dann heute nicht mehr viel gemacht, waren groggy von dem Mega-Stress der letzten Wochen. Es ist schier unglaublich was es bei 3 Monaten Abwesenheit alles zu organisieren und vorzubereiten gibt.


10.09.2023

Gut ausgeschlafen haben wir erstmal fürstlich gefrühstückt

und dann bissl was zum Essen zur Begrüßung vorbereitet, ...wenn die Mädels kommen. Es gab Putenhackbraten mit Kartoffelsalat.
Schön, dass sie da sind. :-)

Ihnen gings dann ähnlich wie uns und so haben Sepp und ich abends mit Smartie und später mit dem Radl Bardolino und Umgebung ein bissl erkundet.
Tatsächlich hab ich mich getraut und bin mit dem Wahrzeichen Bardolinos gefahren, mit dem Riesenrad. Mit zunehmenden Alter hab ich eine Höhenangst entwickelt. Boah, war mächtig stolz hinterher!!!
Die Uferpromenade von Bardolino ist wirklich sehr schön angelegt.

11.09.2023

Nachdem für Dienstag Sohnemann mit Schwiegertochter in spe angekündigt sind, war heute Sightseeing angesagt. 2 Hotspots hab ich schon lange auf dem Zettel, aber bisher mit Franky oder aus anderen Gründen nie realisiert.
Das war einmal die Madonna della Corona mit der in den Fels gehauenen Wallfahrtskirche. Sie ist von Bardolino aus ca. 25km landeinwärts und die Straße führt durch wunderbare Landschaft, Olivenhaine und viele Weinberge, ganz zauberhaft. Man könnte wohl von Brentino aus den längeren Aufstieg nehmen oder man fährt nach Spiazzi, wofür wir uns entschieden haben. Von dort fährt für 3,50 € (hin und zurück) ein Bus-shuttle fast bis zur Kirche. Der Weg ist mit Bus abenteuerlich, zu Fuss wunderschön angelegt, ein Kreuzweg mit 15 Stationen mit lebensgroßen Bronzefiguren.

Bei der Kirche selbst steht eingangs schon überall Fotografierverbot. Die wenigsten halten sich daran, aber zumindest veröffentliche ich hier keine Fotos. Das ist sehr schade, denn die Kirche ist ganz besonders und schön! Würd sie Euch gerne hier zeigen. Zuallererst wars ne Einsiedelei, aber schon im 15. Jahrhundert wurde die erste Kirche hierher gebaut und Ende des 20. Jahrhunderts umfangreich restauriert.

Anschließend trennten sich unsere Wege. Die 4 Mädels fuhren zurück nach Bardiolino und ich wollte noch endlich die Brasa-Schlucht besuchen. Es war gerade nach Mittag, also eigentlich noch genug Zeit. Wir nahmen die Fähre ab Torri del Benaco rüber nach Maderno. Eine nette kleine Fähre, wir kamen gerade recht und sie kostete 17€. 

Am Westufer dann angekommen gings noch rund 20 km nördlich, dann eine scharfe Abzweigung und los gings mit dieser fantastischen 6 km langen Bergstraße „Strada delle Forre“. Weil hier auch 2008 die Anfangsszenen vom James Bond „Ein Quantum Trost“ gedreht wurde, ist sie auch als James-Bond-Straße bekannt geworden. Hat sie aber nicht nötig. Sie ist an sich ein absolutes Highlight!, auch wenn der allerspektakulärste Abschnitt nur 600 Meter lang ist!! Sie wurde am 18.05.1913 nach vierjähriger Bauzeit eröffnet und galt schon damals als ingenieurtechnisches Meisterwerk. Vor dem Bau der Strecke war Tremosine Sul Garda nur zu Fuß erreichbar und Waren mussten mühsam mit einer Seilbahn auf die Hochebene transportiert werden.

Nach den vielen Wow-Momenten heute, hatten wir aber auch einen sehr traurigen. In der Schlucht hat sich unsere Paula-Drohne verabschiedet. Wir konnten sie zwar über GPS noch orten, aber leider war sie für uns unerreichbar. :-((
Der Plan wäre eigentlich gewesen, die Brasa-Schlucht fahren, dann lecker einkaufen in unserem Alpe del Garda in der Hochebene von Tremosine (ist ein MUSS bei jedem Gardasee-Besuch), dann endlich mal nach Limone runter und von Limone mit der Fähre rüber nach Malcesine und „heim“. Mit Womi ist Limone einfach nicht anfahrbar. :-( Wir waren nur einmal einige Tage mit dem Motorrad da und hatte mich direkt in Limone verliebt, aber es sollte auch heute wieder nicht sein.
Wir sind stattdessen die Brasa-Schlucht zweimal gefahren und haben verzweifelt unsere Paule gesucht. Das ist allerdings sehr zeitaufwändig, weil sie ab 01.04. von 10-19 Uhr eine Einbahnstraße ist und man großräumig in den Bergen rumgurken muss um wieder runterzukommen.
Tja wir habens aber grade noch geschafft in unserem Alpe del Garda einen Großeinkauf zu machen und die letzte Fähre ab Maderno zu erreichen.
Relativ gestresst sind wir dann gegen halb 9 abends heimgekommen und haben dann erstmal nix mehr gebraucht.


12./13.09.2023


Dienstag und Mittwoch waren ganz gemütlich. Bissl baden, bissl bummeln in Bardolino, warten auf Jessi und Andres, abends sehr sehr lecker essen im Ristorante Due Torri. Hab da mit den besten Tintenfisch gegessen, butterzart, ein Träumchen. Aber auch alle anderen Gerichte sehr sehr gut. Wir haben dann auch direkt gleich den Tisch für Samstag reserviert. Dann mal das Einkaufszentrum in Affi erkundet, schaun ob es vielleicht ne neue Drohne gibt. War aber leider nicht so und wir waren auch nicht so begeistert von diesem Einkaufszentrum, das häufig so gelobt wird. Gut es liegt direkt an der Autobahn, aber wie gesagt, hat uns nicht vom Hocker gerissen. Da ist anscheinend der Jessi und Andres empfohlene Iper-Martinelli nördlich von Lazise schon ne ganz andere Hausnummer!

Aber nebenbei bemerkt, von Nachsaison ist nix zu spüren. Alles ist ausgebucht und abends schieben die Menschenmengen durch die Gassen ohne Ende.

Aber egal, einfach schön, dass jetz alle da waren. Wir haben uns sehr gefreut!

14.09.2023
Donnerstag ist Markttag in Bardolino. Herrlich!!!
Mit 8 Kleidern, 1 Tasche, 3 Fächer und einer Kette bin ich nach Hause. Kaufrauschalarm!!! War genial, aber auch wahnsinnig heiß und stickig. Der Markt erstreckt sich die gesamte Uferpromenade entlang und ist wirklich ein Hit. Da war dann eine Abkühlung mehr als nötig.

Jessi und Andres wollten heute Abend für sich sein und mich hats nach frisch gemachter Vollkornpasta gelüstet. Et voilà... verbunden mit Resteverwertung :-) 

Und vorher noch zu diesem Iper Martinelli. Das ist eine unbezahlte Werbung! Einfach ein Hammerladen, 24 Kassen und voll mit italienischen Spezialitäten, alleine locker 10m Käsetheke. Einfach irre. Das war sicher nicht mein letzter Besuch! :-D Der Weg lohnt sich allemal und liegt auch direkt an der Autobahn.


15.09.2023
Heute war der Tag aller Tage. Ich war die Tage vorher schon sehr angespannt, weil ich eine wirklich teure 1-Stunden-Ferrari-Fahrt für Sepp als Überraschung zum 60sten gebucht hatte. Hatte zwar sehr lange recherchiert und mich dann für Pit Lane in Maranello entschieden. War aber trotzdem ein Schuss ins Blaue, weil ich ja keine Erfahrungsberichte hatte. Zuvor sollte es noch ins Enzo Ferrari Museum in Modena gehen, dann das Ferrari-Museum in Maranello und schließlich das Highlight mit vorheriger Simulator-Fahrt auf der Strecke von Monza, Fotoshooting und ab auf die Panoramastraße in die Berge von Maranello. Das Wetter war am Morgen dann auch noch so ein Risiko, aber schließlich war dann alles perfekt, pünktlich zu Mittag rieß der Himmel auf und alles, wirklich alles lief wie am Schnürchen und die Überraschung total gelungen. Das Team von Pit Lane supernett und zuvorkommend. Sepp wäre nie auf diese Idee gekommen, selbst als ich als Ziel Modena ins Navi eingegeben hatte. Er hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd und ich war mehr als erleichtert.
Auf der Heimfahrt dann hab ich noch ein Drohnengeschäft in Verona aufgetan und dann gabs zum krönenden Abschluss auch noch eine neue Pauls. Einfach ein perfekter Tag!!

16.09.2023
Hatte mit den 4 Mädels vereinbart, dass sie morgens um 7 Uhr bei uns am Womo bissl dekorieren. Das Zubehör hatte ich schon zu Hause besorgt. Das war dann die nächste Überraschung, als er morgens die Womitür öffnete. :-))

Ich holte dann gleich die bestellte Pistazien-Schoki-Torte von der Konditorei und die süssen kleinen Teilchen. Wunderbar! Wir hatten dann zwar alle eine Zuckerschock :-D, aber alle, auch Jessi und Andres fanden sich um 9 Uhr zu einem Sekt-Kuchen-Frühstück ein 

und wir hatten bis Mittag die erste Feierrunde. :-) 

Dann gemütlicher Nachmittag und abends dann haben wir alle wieder ins Due Torri eingeladen. Ein wirklich schöner und gemütlicher 60ster.

Lustigerweise war bei uns am Platz auch noch Oktoberfest. Aber das war nicht wirklich unser Ding.

17.09.2023

Heute war großer Abreisetag.
Für Andres, Jessi und die 4 Mädels gings nach Hause und der Abschied war sehr schwer. Nachdem wir noch so lange unterwegs sein werden, floß da schon die ein und andere Träne.

Unser weiterer Weg führte uns an die Cinque Terre, nach Monterosso al Mare.

Fazit zum ->Camp San Nicolo in Bardolino:
Ist diesmal ein bissl schwierig für mich. Er hat etliche Plus- aber auch einige Minuspunkte. Kann kein abschließendes gutes oder schlechtes Resümee ziehen. Grundsätzlich aber ist das Preis-Leistungsverhältnis und die Lage sehr gut!
+Punkte

  • die Lage! Die Altstadt ist nur 5 Minuten fussläufig entfernt
  • die Plätze sind schön eingeteilt und der schmale Strandabschnitt auch gut zum Reingehen mit einigen Stegen
  • Die Security war sehr aufmerksam und nett und es kam wirklich niemand in den Camp, der nicht registriert und das orange Armband trug
  • Der Preis ist im San Nicolo wirklich moderat für Gardasee-Verhältnisse; wir bezahlten rund 52€ tutti completti pro Tag inkl. allem.
  • Die Sanitären waren immer sauber!
  • Das Mobilheim der Mädels lag superschön direkt am See mit kleinem Grünstreifen davor. Ganz toll! Ansonsten zweckmäßig und normal eingeteilt, wie man Mobilheime kennt; von Luxus aber keine Spur (obwohl damit geworben wird), im Gegenteil es fehlte gerade beim Geschirr so einiges.

-Punkte

  • hatte einen großen Stellplatz in erster Reihe schon im Dezember gebucht und haben einen XXL-Platz im hinteren Bereich bekommen, was sehr enttäuschend war für uns. Die Plätze sind aber so eingeteilt, dass man auch da noch einen Blick auf den See hat;
  • Besucher müssen pro Tag und Person 7,50 € bezahlen, das hatten wir noch nie und fanden wir unverschämt.
  • Die Sanitären sind schon bissl in die Jahre gekommen und es gibt kein Toilettenpapier.
  • Es gibt keinerlei Hundestrand, nur außerhalb des Camps. Streng genommen hätte man im Camp nicht mal Gassigehen dürfen, auch wenn man selbstverständlich alle Hinterlassenschaften beseitigt.