Reiseblog von Bine und  Sepp 

 

Teil 1 - Anreise


12.05.2024

Muttertag - war so nicht geplant, aber dachten im Januar der 15.05. könnte ein guter Tag für die Fährüberfahrt von Rostock nach Trelleborg sein und haben einfach gebucht und nicht dran gedacht, dass wir ein paar Tage vorher ja los müssen und das dann der Muttertag ist. Für mich wars kein Ding, aber für die Familie. :-( Tja ...
Wir sind wieder bei absolutem Kaiserwetter um Schlag 12 Uhr los. Ich traus mich gar nicht laut sagen, aber vielleicht ist der Regenbann ja endlich gebrochen.

Zuvor hab ich noch mein Muttertagsgeschenk vom Sohnemann bekommen und mich soso gefreut. Die Pizza-Bibel vom Sven Teichmann. Jetzt mach ich schon mein Leben lang oft und gerne in Hefeteig, Brot und alles was man damit machen kann, aber von dem jungen Sven hab ich noch sehr viel gelernt in Sachen Mehle, Eiweißgehalt, Gärung. Für mich also ein echtes Nachschlagewerk und viel besser als Blumen. :-)) (das ist eine unbezahlte Werbung und sehr gerne!)

Weiß nicht, gehts Euch auch so, trotzdem viele Dinge mittlerweile Routine sind und die Excel-Packlisten auch ziemlich vollständig, ist es doch immer wieder mega Stress bis zur Abfahrt. Es gibt immer sososo viel zu tun und zu regeln vorher, obwohl wir Heinzelmännchen zu Hause haben, die sich während unserer Abwesenheiten immer um alles super kümmern.  Jedenfalls sind wir nach wie vor bei der Abfahrt immer echt gestresst und froh, wenn wir endlich in unserm Franky sitzen, auf der Straße sind und zur Ruhe kommen.
Unser heutiges Etappenziel ist das schöne Fichtelgebirge.
Hatte auf Insta eine Umfrage gemacht und jede Menge toller Tipps bekommen. Dabei hab ich überhaupt nicht dran gedacht, dass das die Heimat der lieben Ute ist. Von ihr kamen dann die allerbesten Tipps. Da wir heute abends noch schön essen gehen wollten, sollte eine gute Wirtschaft fussläufig erreichbar sein, das war für heute die Bedingung und nachdem uns Ute die "Alte Wirtschaft" in Kirchenlamitz so ans Herz gelegt hatte, haben wir uns auch für den neuen
-> Stellplatz Fichtelpark
dort entschieden. War rundrum sehr schön. Der Platz total liebevoll angelegt mit sehr netten Betreibern, hervorragenden sanitären Einrichtungen, einem kleinen Shop und sogar Womo-Dinner ist hier möglich. 2 große gut anzufahrende Entsorgungsstationen, alles sehr durchdacht. Der Preis 18 EUR ohne alles. Für die Dusche ist ein 1 EUR/6 Minuten fällig, Strom extra und auch Wasser.
Wir haben uns über Utes direkten Besuch sehr gefreut und nach einem schönen Spaziergang rein in den idyllischen Ort haben wir hervorragend gespeist. Danke liebe Ute für den gelungenen Auftakt!

13.05.2024

Wenn wir gestern nicht hätten essen gehen wollen, hätten wir den Stellplatz in Oberkotzau gewählt und dort wollte ich auch heute trotzdem noch hin,  zu diesem witzigen Fernweh-Park daneben.
Es war noch dazu auf unserm heutigen Weg nach Potsdam so gut wie kein Umweg.

Wirklich cool und vogelwild der Park. Was es alles für Schilder gibt, unglaublich und was die da in Oberkotzau zusammengetragen haben, Respekt!!! Ein kleines Amphitheater ist auch dabei und da finden wohl dann und wann Veranstaltungen statt. Echt gelungen!

Wir kamen nach Mittag in Potsdam an und ich war direkt geflasht von dieser schönen Stadt. Gleich bei der Einfahrt beeindruckt die Nikolaikirche mit der schönen Kuppel, dann vorbei an prunkvollen Bauten, dem Brandenburger Tor Potsdom direkt vor der gemütlichen Fußgängerzone und am Luisenplatz. Dabei wirkt die Stadt trotzdem leicht und luftig. Zentraler Ort ist natürlich das Schloß Sans Souci mit seinem riesigen weitläufigen Schloßpark. Direkt dahinter gibts einen Parkplatz, wo man im hinteren Teil auch mit Womi übernachten kann. Kostenpunkt 18 EUR für nur den Parkplatz, keinerlei V/E vorhanden, aber die Lage ist einfach top. Man geht ein paar Schritte und ist mitten im Schlosspark. Ich bin sogar durch den Park bis zum Brandenburger Tor gegangen. Sepp musste leider rasten. Er ist immer noch schwer erkältet und wird die Seuche einfach nicht los.

Im Schloßpark sind etliche Büsten mit schwarzer Hautfarbe. Kaum zu glauben, dass in diesen Zeiten solche Büsten noch stehen dürfen...


Darüber hinaus stellte sich raus, dass Gabi und Jochen, unsere Lüneburger Reisebekannten aus Italien / Alberobello zufällig auch hier in der Nähe einen Kurzurlaub machen. Sie wollten spontan abends noch mit dem Radl bei uns vorbeikommen. Wir haben uns sehr gefreut und hatten einen wirklich gemütlichen Abend.

Die Gegend hier an der Havel ist so schön. Wir müssen uns da unbedingt mal länger Zeit nehmen und wie die beiden jeden Tag eine gemütliche Radltour machen. Schade, dass unsere Fähre fix gebucht war, weil das Wetter einfach perfekt gewesen wäre.

Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage! :-D

14.05.2024

Auf gehts nach Rostock bzw. zur Mittelmole in Warnemünde zum Schiffe gucken.
Tatsächlich war mir so nicht klar, dass Warnemünde praktisch direkt in Rostock übergeht, fast eins ist. Warnemünde und dieser kultige Stellplatz war mir schon lange ein Begriff, werden dort doch auch die AIDA-Schiffe überführt (ist der Heimathafen von AIDA), aber irgendwie hätte ich es weiter westlich lokalisiert.
Na jedenfalls hatten wir so ein riesen Glück, unglaublich!!! Als wir ankamen, war nur noch ab Reihe 2 was frei. Wir stellten uns also hinter 2 Kastenwägen und hatten trotzdem genialen Ausblick, waren zufrieden. Aber kurz nach unserer Ankunft fuhr einer der beiden und wir nix wie rüber. Schwupps standen wir in erster Reihe und das war sowas von genial!!! Hammer. Hab mich irre gefreut!
Die Mittelmole und der Alte Strom einfach super. Es gibt zwar keine V/E, aber Toilette kann man zumindest entleeren, 18 EUR für 24 Stunden, aber es wäre trotzdem wert, hier ein paar Tage zu verweilen. Ich liebe Schiffe gucken, das wird mir nie langweilig und wenn dann die dicken Pötte direkt vor der Nase vorbeifahren…. HAMMER! Direkt am Platz gingen auch Ausflugsschiffe für Hafenrundfahrten weg. Sehr praktisch! Wäre Sepp ein bissl fitter gewesen, hätten wir das wohl gemacht. War aber so auch schön!

... und der alte Strom


15.05.2024

Das Fährterminal wäre zwar fast gegenüber gewesen, aber man musste einen großen Bogen rum fahren und dann warens frühmorgens doch 15km. Wir brachen um 6:15 Uhr auf, die Fähre ging um 07:45 Uhr, also alles mitten in der Nacht ;-)
Ich hasse Online-Check-Ins und unbemannte Schranken. Da ist doch immer irgendetwas, es nervt. Logo hat er bei der zweiten Schranke unseren Barcode wieder nicht akzeptiert und es sorgte kurz für hohen Blutdruck, aber schlussendlich ging alles gut und die Schranke wurde geöffnet.
Wir fuhren mit der Tom Sawyer von TT-Line. Wir haben für die Strecke rund 130 EUR bezahlt. Die Fähren machen von außen einen sehr guten Eindruck, innen naja, hat soweit gepasst, aber extrem unbequeme Sitze und da ziehen sich die 6 Stunden schon ziemlich.
Bis wir in Trelleborg ankamen waren wir so müde, dass uns fast das Gesicht eingeschlafen ist.
In Trelleburg gäbe es gleich ums Eck vom Fährterminal einen durchaus schönen Womi-Stellplatz, aber wir haben uns für den Stellplatz am äußersten Zipfel in Sknör-Falsterbo entschieden mit direkten Blick zur Oresundbrücke. Ein wunderbares Fleckchen Erde ist das mit puderzucker-weißem Strand, paradiesisch. Der Platz hat inkl Strom 30 EUR gekostet, hat aber ein tolles Badehaus mit sauberen und schönen Durschen/Toiletten. Es ist eine gute Stromabsicherung da und auch die V/E tiptop. Sehr zu empfehlen!

16.05.2024

Ich hätte einen Haufen Ziele für Südwest-Schweden abgespeichert, aber Sepp pressierts wie immer, dass wir in den Norden kommen und meint, die hier verdaddelte Zeit müssten wir dann auf den Vesterålen einsparen. Das will ich natürlich dann auch immer nicht. Wir strichen also Lund und Landskrona und sind direkt nach Mariestad aufgebrochen. Nachdem das dann aber gut über 400km waren, kamen wir erst am Spätnachmittag an und außer essen, bissl Spazierengehen und Paula fliegen lassen war nicht mehr viel drin. Danke Christina für den Granatapfel-Glückssekt. Jetz kann ja nix mehr schiefgehen! :-D

Haben uns im weitläufigen Hafengelände eingeparkt und die Weißware stand in Reih und Glied. ;-)  

17.05.2024

Heute war am Vormittag bissl Sightseeing, vor allem den schönen Dom von Mariestad angesagt Mariestad wird im Internet als Perle von Vänern angeprießen und als der schönste Ort Schwedens. Naja, sagen wir mal so, wir haben noch nicht sooo viel von Schweden gesehen, aber definitiv schon schönere idyllischere Orte. Der Dom ist imposant, aber halt ein typischer nordischer Dom und auch innen hat er mich nicht vom Hocker gerissen. Die Holzhäuser der Altstadt gehen wohl bis ins Mittelalter zurück, aber auch diese nicht sooooo sehenswert. Wir waren also schnell durch.


Eigentlich wollen wir unterwegs zu einer Apotheke und für Sepp Antibiotikum kaufen (er vertraut meinen Naturheilmitteln immer nicht sooo ;-). Nachdem wir aber erst nicht fündig wurden, bogen wir nochmal ab ins nahegelegene Strandbad von Sjötorp. Da haben wir uns auf anhieb in den hübschen Ort verliebt und haben unten an der Schleuße und am Yachthafen direkt eingecheckt. 

Soviel zum hübschesten Ort Schwedens..., naja vielleicht haben sie ja Sjötorp gemeint, gehört ja irgendwie zu Mariestad :-D

'Wir waren früh dran und haben dementsprechend noch einen Platz an der Poleposition bekommen :-D


Sepp ging nach meinem verordneten Inhalieren und Hühnersuppe zum Wurm baden 

und ich in der Zwischenzeit den Göta Kanal entlangradeln. Mann war das schön! Mit dem neuen Radl machts nochmal soviel Spass und diese Gegend einfach ein Träumchen. Am Rand schwedisches Postkartenidyll, dass es schon fast kurz vor Kitsch war. Und alles paar Meter eine schnuckelige Schleuse. Der Göta Kanal überwindet ja über 90 Höhenmeter und wir wussten auch nicht, dass er von Göteborg bis Stockholm quer durch Südschweden geht, durch zahlreiche Seen (390 km). Das muss auch mit einem Schiff eine schöne Reise sein. Mehr zum Kanal auf -> Wiki. Die ganze Gegend am Vänern, übrigens der drittgrößte See Europas, wunderschön und alleine eine Reise wert! 

Wir haben bisher überall Traumwetter und auch hier zwischen 23 und 27 Grad und strahlendblauen Himmel.
Hier kann mans sehr sehr gut aushalten und jetzt um die Zeit auch noch kaum Mücken.


18./19.05.2024 (Pfingstwochenende)

Leider musste ich mich an dieser Stelle entscheiden, ob Smögen oder den Schrottplatz. Das malerische Smögen wäre schon mal superschön gewesen, aber ich mag halt auch  solche Lost Places total gerne und könnte da fotografieren, bis das Handy glüht, also haben wir uns für
-> Ivanssons Autoschrott Båstnäs entschieden.

Die Fahrt dahin war wunderbar entlang der schwedischen Seen und viele Orte wo man gut am See stehen könnte. Wenn man früh genug dran ist, findet man auch jetzt am Pfingswochenende noch viele schöne Fleckerl.


Dann hieß es abbiegen und 20 km über Schotterstraße zum Schrottplatz. Es ging aber mit der Fahrerei und auch hier mehr als idyllisch. Ich wollte bei der Rückfahrt noch jede Menge Fotos machen. Da war auch so ne malerische Kapelle wo auch gerade geheiratet wurde (Kitschalarm ;-), aber es sollte anders kommen. Leider sind die Fotos von während der Fahrt zwecks dreckigster Scheibe nicht brauchbar.

Der Schrottplatz ist wirklich bizarr! Heute bei strahlendblauem Himmel und Wochenende waren dort jede Menge Leute für Picknick, aber bei schlechtem oder dusterem Wetter stell ich es mir schon ein wenig unheimlich vor. Ein riesen Gelände zum großen Teil im Wald und wirklich überall Autos, die vor sich hingammeln und rosten. Es gibt auch etliche Wohngebäude, aber alle verlassen und unbewohnt. Die Natur holt sich so nach und nach das Areal wieder zurück. Es gab wohl Brüder, die diesen Schrottplatz mal betrieben haben. Keine Ahnung warum die das Gelände einfach so verlassen haben, aber uns ist schon bei der letzten Nordlandreise aufgefallen, dass die Nordländer durchaus einige Ähnlichkeiten mit den Amis haben. Die lassen überall auch einfach mitten im Nirgendwo ihr Zeugs stehen und lassen es da verrotten. Wahrscheinlich weil sie soviel Platz haben. Ich weiß es nicht. Unvorstellbar für uns Deutschen.

Aber mein Handy hat gekocht :-D

Und während ich fotografierte kam Sepp mit Norwegern ins Gespräch und die sagten ihm, dass 2km die Schotterstraße einfach so Norwegen kommt. Wir also los und siehe da, mitten in der Pampa aufn Feld steht so ein Steinehaufen und paar Kameras und schwupps waren wir in Norwegen und weit und breit keine Menschenseele. :-D Das war schon genial! Aber dafür musste ich die Fotos von der Gegend vorher opfern.

Kurz danach sagten sie noch kommt ein Camp am See und da im -> Røvik Camping checkten wir auch dann direkt ein und genießen Pfingsten. Sepp darf Wurm baden for free und ich teste die Oma (Nonna Aurelia) auf Herz und Nieren! Herz was willst du mehr!

Der Buttermilch-Kokoskuchen, das Joghurtbrot und das Life-Changing-Brot können sich doch sehen lassen. Bin sehr zufrieden mit meiner neuen Errungenschaft. :-)


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